Es gibt, insbesondere hier in Deutschland, noch eine weit verbreitete Scheu vor allem, was mit „Psychologie“ zu tun hat. Und Coaching ist doch auch nicht weit weg davon? Stimmt, aber … trotzdem kein Grund zur Panik. Und: Wenn Sie etwas in Ihrem Leben verändern möchten, brauchen Sie ganz sicher ohnehin zumindest eines: Mut, die Änderung anzugehen.
„Ich weiß nicht, ob das überhaupt das richtige für mich ist.“ „Was erwartet mich denn da?“ „Wie kann ich mir das denn vorstellen?“ „Ich weiß gar nicht, wo und wie ich anfangen soll?“ „Wie weit muss ich mich denn da ausziehen?“ „Wird der nicht in alten Wunden wühlen?“ „Einem fremden Menschen Dinge erzählen, die besser niemand wissen sollte.“ „Das ist doch irgendwie lächerlich!?“ Solche oder ähnliche Aussagen/Fragen höre ich häufiger im Erstkontakt am Telefon und/oder zu Beginn des Erstgesprächs. Dahinter steht Nervosität, Unsicherheit oder sogar Angst - explizit ausgesprochen oder im Hintergrund mitschwingend - vorm alles wissen wollenden und allwissenden, himmelweit überlegenen Psychologen.
Ja, Coaching ist … Psychologie. Was denn sonst?! Im Coaching steht nun mal der Mensch im Mittelpunkt. Mein Klient mit seiner individuellen Persönlichkeit - seinen Bedürfnissen, Wünschen, Zielen; seinem Wissen und Können; seinen Erfahrungen; den daraus erwachsenen individuellen Einstellungen und Verhaltensweisen/Strategien, mit denen er sich seiner „inneren Logik“ folgend seinen Weg durchs Leben bahnt. Darauf zu schauen und darüber nachzudenken und nachzuspüren, genau dafür nehmen wir uns Zeit und (Frei)Raum in meinem Coaching (meiner psychologischen Beratung). Vor dem Hintergrund eines konkreten Ziels bzw. Änderungswunschs oder auch „Problems“.
Mehr ist von Psychologie nicht zu „fürchten“, zumindest nicht von meiner?.
Und ja, in meinem Beratungszimmer steht eine bequeme Couch ... zum darauf sitzen. Fürs Gespräch auf Augenhöhe! Gleichwertig – zu jedem Zeitpunkt!
Immer bequem? – Nein, nicht zu jedem Zeitpunkt. Häufiger ist es anstrengend, mal macht es einfach nur Spaß. Das hängt natürlich vom Thema ab und insbesondere auch davon, wie nahe wir uns schon an bzw. wie weit weg wir uns noch von der Lösung bewegen. Mal fließen auch ein paar Tränen – vor Schmerz, oder vor Erleichterung.
Und ja, mein Klient muss „sich ausziehen“ … erzählt etwas von sich. Von was oder wem denn sonst? Von was anderem, als von dem Punkt in seinem Leben, wo ihn der Schuh drückt? – zumindest so spürbar drückt, dass er das so nicht mehr gedanken- und wortlos mitmachen möchte. Und von wem sonst, als von demjenigen, der sich diesen Schuh (irgendwann mal) angezogen hat und ihn (immer noch) trägt?
„Bis auf die nackte Haut“? … Nein, nicht nötig, wenn’s doch nur dieser eine Schuh ist, der drückt und das auch nur auf ganz bestimmten Wegen (in ganz bestimmten Situationen). Wir schauen im wesentlichen auf Dinge, die Sie in Ihrem Alltag vielen anderen ebenfalls zeigen. Aber wir schauen anders hin. Aus anderen Blickwinkeln, mit einer anderen Brille – z.B. indem wir so simplen Fragen nachgehen wie „Was ist das eigentliche Ziel (der eigentliche Gewinn) dieses Verhaltens in dieser Situation?“ oder „Was wäre, wenn … dieser Schuh mich plötzlich nicht mehr drücken würde?“. Wir suchen nach tieferem Verständnis, auch mal nach den Hintergründen. Aber dazu müssen wir nicht notwendigerweise in der Tiefe graben, auch wenn hinter meinem Coaching eine Tiefenpsychologie steht (Individualpsychologie, begründet von Alfred Adler). Einfache Perspektivwechsel bergen häufig den entscheidenden Schlüssel.
Vor einem Fremden“? … ist zu Beginn häufig sogar leichter als gegenüber einem nahestehenden Menschen - für den ich weiter „funktionieren“ möchte/muss oder gegenüber dem ich ein bestimmtes Bild aufrecht erhalten möchte; der bestimmte Erwartungen an mich hat; den ich nicht belasten möchte; den ich verletzen oder verlieren könnte.
Also … kein Grund zur Angst vorm Coaching. Am Ende des Coaching sind Sie immer noch der Gleiche, nur ein bisschen mehr der, der Sie gerne sein möchten. Meine Aufgabe als Coach sehe ich im wesentlichen darin, Ihnen den einen oder anderen Spiegel vorzuhalten – mit Vorliebe auch überraschend schräge und/oder verzerrende und/oder alles auf den Kopf stellende; aber keine, die Angst machen wollen.
Und auch … kein Grund zur Angst vorm Coach. Ich z.B. bin eigentlich ein ganz Netter, sagen zumindest meine Frau und meine Freunde. Und dem hat bislang auch noch keiner meiner Klienten ernsthaft widersprochen.
Wenn Sie etwas in Ihrem Leben verändern möchten, brauchen Sie ganz sicher ohnehin zumindest eines: Mut, die Veränderung anzugehen.
Und nein, wer „psychologische Hilfe“ in Anspruch nimmt, ist deshalb nicht gleich krank oder verrückt oder unfähig (sein Leben alleine in den Griff zu kriegen), ... sondern ist vor allem neugierig darauf, die gewohnten Bahnen, die „innere Logik“, seines Denkens, Empfindens und Verhaltens besser zu verstehen und gegebenenfalls Ziele zu verschieben und neue Pfade auszuprobieren. Mit dem Ziel: sich das Leben leichter zu machen. Das entscheidende Kriterium dabei: wo und wie fühle ich mich am wohlsten.
Wer trotzdem Vorsicht walten lassen möchte, vor dem eigenen inneren Zweifler und/oder gegenüber seinen Mitmenschen, der lässt die „Psychologie“ einfach außen vor und bleibt beim unverdächtig(er) klingenden „Coaching“?.